Als ich die Luppeaue südlich von Schkeuditz erreiche, liegt noch ein Hauch von Nebel über der zum Leipziger Auwald gehörenden Wald- und Wiesenlandschaft. Mal sehen, ob die Sonne heute noch so kräftig scheinen wird, wie es der Wetterbericht verspricht! Die Vögel zwitschern jedenfalls auch ohne Sonnenschein überall im Auwald, während am Boden die ersten Bestände des aromatisch nach Knoblauch duftenden Bärlauchs zu sehen sind.
Entlang der naturnah mäandrierenden Weißen Elster geht es zur Neuen Luppe, die nicht mehr ganz so reizvoll in ein Korsett aus Deichen gezwängt wurde. Im Schlosspark Lützschena gesellen sich zu den Bärlauchblättern schon die ersten weiß blühenden Märzenbecher. Aus der Ferne könnte man sie für Schneeglöckchen halten, doch sind ihre Blütenkelche deutlich breiter und an den Spitzen gelb gefleckt. Leider sind diese hübschen Frühlingsblüher in Deutschland nur noch an sehr wenigen Stellen wildwachsend zu finden.
Auch in der Burgaue ist der Waldboden an manchen Stellen fast vollständig unter einem grünen Bärlauchteppich verschwunden. Auf meinem weiteren Weg an entlang der ebenfalls eingedeichten Nahle und von Bahndämmen rückt die Leipziger Innenstadt allmählich immer näher. Doch zuvor hat das schon sehr stadtnahe Rosental noch zwei Sehenswürdigkeiten zu bieten: Zum einen den ältesten Baum Leipzigs, die über 600 Jahre alte Starkeiche, und zum anderen ein besonders üppiges Vorkommen des Märzenbechers. Die Sonne hat sich übrigens bis zum Ende der Wanderung am Leipziger Hauptbahnhof nicht einen Moment blicken lassen.