Leerstehende Geschäfte, verfallene Gebäude, aber auch hübsche Fachwerkhäuser - der erste Eindruck von Blankenburg ist recht zwiespältig. Sehr sehenswert sind aber auf jeden Fall die gepflegten Gärten zwischen dem Großen Schloss auf dem Blankenstein und dem Kleinen Schloss am Ende der Marktstraße. Von hier aus führt mich der Harzer Klosterwanderweg zum Großvaterfelsen und zur Teufelsmauer, die der Teufel einst zum Schutz seiner Besitztümer im Harz über Nacht errichtet haben soll.
Spektakulärer, aber auch etwas anstrengender als der Wanderweg am Fuß der Klippen ist der parallel verlaufende Kammweg über die Sandsteinfelsen hinweg. Schwierige Stellen sind mit Geländern und in den Fels gehauenen Stufen gesichert, dazwischen bieten sich immer wieder herrliche Ausblicke in das Harzvorland. Am Hamburger Wappen, das mit seinen drei Felstürmen an das Wappen der Hansestadt erinnert, geht es über Felder und durch den kleinen Ort Timmenrode weiter zu einem schattigen und kühlen Waldgebiet, auf dass bald die Häuser von Benneckenrode und Thale folgen.
Während der Klosterwanderweg neuerdings einen Bogen zum Thaler Hauptbahnhof macht, bleibe ich auf der alten Route und gehe quer durch den langgezogenen Ort zum Kloster Wendhusen. Dieses älteste Kloster im heutigen Sachsen-Anhalt wurde bereits im neunten Jahrhundert gegründet und nach der Reformation als Rittergut weitergeführt. Zwischen Thale und Neinstedt wird es zum Schluss noch einmal richtig grün: Vorbei an Feldrändern mit blühenden Mageriten und Ausblicken auf weitere Felsformationen der Teufelsmauer verläuft der Klosterweg hier durch das Tal der Bode, die sich ab und an auch aus der Nähe zeigt.