Harzer Klosterwanderweg: Vom Barockkloster Wöltingerode entlang des Grünen Bands nach Ilsenburg

Etwas außerhalb von Vienenburg liegt das Kloster Wöltingerode. Mönche leben in den nach einem Brand im Barockstil wieder aufgebauten Gebäuden schon lange nicht mehr, dafür kann man nun als Gast im Klosterhotel selbst einmal etwas Klosterluft schnuppern. Ein kleiner Rundweg führt mich an der Klosterkirche und der Brennerei vorbei zu einem Klostergarten mit Nutz- und Heilpflanzen wie Zitronenmelisse, Liebstöckel und Ysop. Es lohnt sich, ein wenig an den Blättern zu reiben und den Duft zu genießen!

Ohne nennenswerte Steigungen führt der Klosterwanderweg am Nordrand des Harzes kreuz und quer zwischen Feldern bis zur ehemaligen innerdeutschen Grenze, die längst zu einem grünen Band geworden ist. Und grün ist es wirklich: Dichter Laubwald säumt die Ufer der Ecker, die plätschernd und rauschend Niedersachsen von Sachsen-Anhalt trennt. Vom einstigen Grenzverlauf ist kaum mehr etwas zu erahnen, gäbe es nicht immer wieder Tafeln mit alten Fotos und Informationen über geglückte Fluchtversuche und im Schatten der Grenze verschwundene Ortschaften.

Am Rande der tiefer gelegenen Wälder des Nationalparks Harz tauchen schließlich die ersten Häuser von Ilsenburg auf, die im warmen Licht der Abendsonne wohl noch adretter wirken als sonst. Selbst im Zentrum am Marktplatz neben dem Forellenteich geht es am Abend recht beschaulich zu. Das Ilsenburger Kloster etwas weiter hat um diese Zeit natürlich schon geschlossen. Aber morgen steht ja bereits eine weitere Etappe des Harzer Klosterwanderwegs auf dem Programm.