Zwei kürzere Themenwege, den Rundweg um das Große Torfhausmoor mit dem WaldWandelWeg bei Torfhaus (4,5 km) und den Wildnispfad bei Altenau (0,8 km), möchte ich heute auf einer Wanderung durch den westlichen Teil des Nationalparks Harz miteinander verbinden. Schon bei der Anfahrt nach Torfhaus merkt man schnell, dass von den einst dunklen, meist von Menschenhand gepflanzten Fichtenwäldern nach Trockenheit, Stürmen und Borkenkäferbefall nicht mehr viel übrig geblieben ist.
Traurig sieht es auf deswegen rund um das Große Torfhausmoor aber nicht aus, im Gegenteil: Zwischen den noch stehenden Baumgerippen wächst im Nationalpark ohne menschliches Zutun ein neuer, stellenweise bereits meterhoher Fichtenwald heran, der durch natürliche Auslese vermutlich besser mit den veränderten Bedingungen zurechtkommen wird. Für ein paar Farbtupfer im grünen Teppich aus Gräsern und Blaubeeren sorgen die Früchte der Vogelbeere sowie die Blüten von Weidenröschen, Fingerhut und Heidekraut. Entlang des kurzen WaldWandelWeges zeigen Vergleichsfotos, wie sehr sich der Wald in den letzten Jahren bereits erneuert hat.
Wieder in Torfhaus angekommen, wandere ich nun westwärts in Richtung Altenau. Nach einem Stück entlang der Straße führt der schmale Weg über Bäche und Steine zunächst ein Stück bergauf zur Wolfswarte. Der Blick von den Felsklippen auf Altenau und Teile des Okerstausees ist wirklich beeindruckend! Auf breiten und nicht mehr ganz so interessanten Schotterwegen geht es nun längere Zeit wieder hinab nach Altenau. Dort befindet sich am Rand des Nationalparks der kurze Wildnispfad, der seinem Namen alle Ehre macht. Wuchernde Brombeerranken und von einem Regenschauer durchnässte Gräser säumen den wohl eher selten begangenen Rundweg, auf dem man sich an mehreren Stationen per Faltblatt oder QR-Code über Waldgesellschaften und den Waldwandel informieren kann.
Für ein Naturerlebnis der besonderen Art sorgt kurz zuvor bereits ein blaugelber Vogel, der plötzlich über den Weg flattert. Ein zufällig vorbeikommender Hundebesitzer weiß zum Glück, wem der Pagagei entflogen ist! Ein kurzer Anruf unter Angabe der GPS-Koordinaten, und schon machen sich die Besitzer auf den Weg. Bis dahin darf sich der neugierige Ausreißer natürlich gerne mit meinem Rucksack beschäftigen und als Fotomodell posieren.