Auf der Seebrücke des Seebades Zinnowitz begrüßt mich ein herrliches Ostseepanorama: Links und rechts erstreckt sich der fast endlose Sandstrand von Usedom, etwas entfernt am Horizont tauchen die kleine kleine Greifswalder Oie und natürlich Rügen mit der Halbinsel Mönchsgut und der Kreideküste auf. Es lohnt sich, eine Weile auf der Strandpromenade zu bleiben und die schönen Hotels und Ferienhäuser im Stil der wilhelminischen Bäderarchitektur zu bewundern, die jetzt im Oktober zum Saisonende aber anscheinend schon ihren Winterschlaf begonnen haben.
Für den weiteren Weg zieht es mich aber doch direkt an den Ostseestrand. Zwischen Möwen, Muscheln und heranrauschenden Wellen geht es nach Zempin, wo noch ein paar verlassene Strandkörbe am Strand ausharren, und quer durch den Ort hindurch an das Achterwasser. Neben grünen Wiesen und breiten Schilfgürteln führt der Weg am Bodden entlang nach Lüttenort zum ehemaligen Atelier des Usedomer Malers Otto Niemeyer-Holstein. Hier befindet sich die mit rund 300 Metern schmalste Stelle der Insel, so dass es wirklich fast nur ein Katzensprung zum stattlichen Forsthaus Damerow und zurück zur Ostseeküste ist.
Anders als üblich verläuft die Seebrücke von Koserow nicht schnurgerade in das Meer hinaus, sondern in mehreren sanften Bögen. Von hier ist bereits das Steilufer und der bewaldete Streckelsberg zu sehen, der sich an seiner höchsten Stelle immerhin 58 Meter über den Meeresspiegel und den feinen Sandstrand zu seinen Füßen erhebt. Als Entschädigung für den Aufstieg gibt es inmitten des freundlichen Laubwaldes auch einige Aussichtspunkte mit Fernsichten auf das Meer und die Küste.