Kreideküste und Buchenwälder an der Ostsee – Auf dem Hochuferweg durch den Nationalpark Jasmund

Nach einem kleinen Abstecher durch die hübschen Gassen von Alt Sassnitz geht es immer an der Küste und eine Weile am steinigen Strand entlang zu den ersten Steilküstenabschnitten. Da es aber nach längeren Regenfällen zu größeren Abbrüchen kommen kann, steige ich am Eingang des Nationalparks lieber zum Hochuferweg hinauf. Irgendwo hier oben hat einst schon der Romantiker Caspar David Friedrich das Motiv für sein berühmtes Gemälde von der Kreideküste gefunden.

Der Nationalpark auf der Halbinsel Jasmund ist fast vollständig mit Buchenwäldern bedeckt, eine Teilfläche zählt sogar zum UNESCO-Weltnaturerbe. Während die Buchen in den vordersten Reihen direkt am Steilufer schon entlaubt sind, leuchten die Blätter im Inneren des Waldes noch goldgelb. Zwischen den gelichteten Bäumen hindurch bieten sich immer wieder spektakuläre Ausblicke auf die mitunter fast senkrecht abfallenden Kreidefelsen. Kleinere Ausflüge hinunter zum Meer sind über die Treppenanlagen an der Piratenschlucht und am Kieler Bach natürlich auch möglich. Mit etwas Glück findet sich unter den zahllosen Feuersteinen sogar ein Hühnergott, also ein Loch mit etwas Gestein drumherum.

Der Königsstuhl ist mit 118 Metern die höchste Erhebung an der Kreideküste. Der Besuch der frei schwebenden Aussichtsplattform und der Nationalparkausstellung ist allerdings kostenpflichtig und schlägt mit zwölf Euro zu Buche. Atemberaubende und zudem kostenlose Ausblicke gab es auf der bisherigen Wanderung allerdings schon genügend, so dass ich mir den Besuch für ein anderes Mal aufhebe. Das letzte Stück des Hochuferweges zum nördlichen Ende des Nationalparks Jasmund führt zwar zu keinem weiteren Aussichtspunkt, dafür aber noch einmal durch herrlich herbstliche Laubwälder.

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