Kleine Sightseeing-Runde durch das morgendliche Warnemünde

Morgensum acht, wenn die Badegäste noch in im Bett liegen oder vielleicht sogar schon beim Frühstück sitzen, ist die beste Zeit, um die Straßen von Warnemünde fast für sich allein zu haben. Sehr malerisch wird es nach einem Bogen um den Alten Strom bereits an dessen Westufer, wo sich ein hübsches Häuschen an das andere reiht. In einem von ihnen war einst der norwegische Maler Edvard Munch für einige Monate zu Gast. Ihren ursprünglichen Charme hat auch die Alexandrinenstraße bewahrt, die in »zweiter Reihe« hinter dem Alten Strom der Wohnort für Fischer und Seeleute war.

Vorbei an der namenlosen evangelischen Kirche wandere ich weiter zur Meyers Mühle, einer Holländerwindmühle, die im 19. Jahrhundert noch am Rand von Warnemünde erbaut wurde und nun mitten in einem Wohngebiet steht. Durch den Stephan-Jantzen-Park mit einigen erhaltenen Gräbern eines früheren Friedhofs und den Arankapark geht es weiter zur Strandpromenade. Die Ostsee ist natürlich die Hauptattraktion, und so haben neben den Hotels und Appartementhäusern hinter den Dünen auch alle der auf 19 Etagen verteilten 350 Zimmer des Hotels Neptun zumindest einen seitlichen Meerblick.

Das östliche Ende der Strandpromenade beschließen gleich zwei Wahrzeichen von Warnemünde: der 1898 in Betrieb genommene Leuchtturm und der genau siebzig Jahre später erbaute Teepott mit seiner geschwungenen Dachkonstruktion. Schöne Aussichten auf die Ostsee und den breiten Strand bieten sich bei einem Abstecher hinaus auf die Westmole an der Warnowmündung. Eine der imposanten Skandinavienfähren oder gar ein Kreuzfahrtschiff ist allerdings gerade nicht in Sicht. Die Touristenmeile am Alten Strom füllt sich langsam, so dass ich noch einmal in die beschaulichere Alexandrinenstraße ausweiche und bei der kleinen Eisdiele in der Nähe des Heimatmuseums vorbeischaue. Das Sanddornsorbet sollte man sich nicht entgehen lassen!