Zu Fuß und mit dem Molli von Bad Doberan über Heiligendamm nach Kühlungsborn und zurück

Auf dem Bahnhof von Bad Doberan qualmt es schon kräftig, denn gerade fährt eine Dampflokomotive der Mecklenburgischen Bäderbahn (kurz »Molli«) ein, um Reisende in historischen Wagen in die Ostseebäder Heiligendamm und Kühlungsborn zu bringen. Doch die Eisenbahnromatik hebe ich mir für später auf, denn zunächst wollen die Sehenswürdigkeiten abseits der Bahnstrecke zu Fuß erkundet werden. Erster Höhepunkt im wahrsten Sinn des Wortes ist natürlich das hoch aufragende Doberaner Münster aus dem 13. Jahrhundert, einst Kirche des ehemaligen Zisterzienserklosters. Fast noch beeindruckender als von außen ist der Blick in das Innere.

Entlang der langen Lindenallee und durch die Niederung am Conventer See, der sich allerdings in der Ferne hinter Bäumen versteckt, geht es weiter zur Ostsee und nach Heiligendamm. Den Beinamen »Weiße Stadt am Meer« verdankt das älteste deutsche Seebad den wie an einer Perlenkette aufgereihten weißen Villen, die mitsamt des Kurhauses und dem benachbarten Haus Mecklenburg von einem Luxushotel genutzt werden. Entsprechend beschaulich ist es somit sowohl am Strand als auch auf der Strandpromenade.

Oberhalb der Steilküste wandere ich weiter nach Kühlungsborn. Der schmale Pfad führt durch den Buchenwald des Hochufers zu einigen reizvollen Ausblicken auf das Meer. Nicht weit entfernt ertönt ab und zu das Pfeifen der Bäderbahn, die hier dicht an der Küste entlang fährt. Im weiteren Verlauf muss man sich den nun breiteren Weg allerdings mit zahlreichen Radfahrern teilen. Und auch in Kühlungsborn selbst, dem Seebad für Otto Normalverbraucher, ist es nicht mehr ganz so ruhig wie in Heiligendamm. Vorbei am Strandkorbkino und dem großen Sportboothafen gehe ich noch zur Seebrücke, bevor es Zeit für den Weg zum Bahnhof ist. Der letzte Molli wartet nicht!