Von der »Weißen Stadt am Meer« zum Rügischen Bodden und durch die Wälder der Goor

Gleich zu Beginn der Wanderung empfängt mich ein Hauch von Eisenbahnromantik, als im Putbuser Bahnhof eine Dampflokomotive vor den »Rasenden Roland«, einen Zug der Usedomer Bäderbahn, gespannt wird. Strahlend weiße Fassaden prägen das Stadtbild von Putbus, dem ältesten Seebad Rügens. Die klassizistischen Bauten der »Weißen Stadt am Meer« finden sich nicht nur am kreisrunden Circus und dem ovalen Marktplatz, sondern auch im Schlosspark, wo unterhalb der Orangerie das Standbild des Stadtgründers Fürst Malte zu sehen ist.

Hoch oben am Himmel rufen die Kraniche auf ihrem Weg nach Süden, während weiter unten neben dem holprigen Feldweg nach Neuendorf schon die frischgrüne Wintersaat auf den Feldern sprießt. Am Rügischen Bodden weiß ich gar nicht, was schöner ist: die reetgedeckten Häuser und hübschen Gärten entlang der Uferstraße, oder gegenüber der weite Blick über das Wasser auf die vorgelagerte Insel Vilm.

Weiter geht es zum Hafen von Lauterbach, wo auch die Bahnstrecke von Bergen auf Rügen endet. Vor der Rückfahrt ist aber noch Zeit für eine Runde durch die Goor. Am Anfang dieses Waldgebietes steht das tempelartige Badehaus Goor, das ebenfalls von Fürst Malte erbaut wurde und heute ein nobles Hotel beherbergt. Hier beginnt auch der »Pfad der Muße und Erkenntnis« durch die Goor. Für die wahre Erkenntnis benötigt man allerdings ein Faltblatt aus der Touristeninformation oder dem Internet, denn die einzelnen Stationen sind nur mit Nummern gekennzeichnet. Die Muße dagegen stellt sich beim Wandern an der Ostsee ganz von selbst ein.