Über 200 Kilometer schlängelt sich der Märkische Landweg beginnend im mecklenburgischen Feldberg durch den Nordosten Brandenburgs. Gemeinsam mit Wanderfreundin Sonja, die gleich alle Etappen nacheinander wandern möchte, steht heute das erste Teilstück dieses zertifizierten Qualitätsweges auf dem Programm. Mit einem ordentlichen »Wow« geht es kurz nach dem Start in Feldberg los: Eiszeitliche Gletscher haben hier ein langgestrecktes, fjordartiges Tal geformt. Ein schmaler Pfad führt am Ufer des Schmalen Luzin entlang durch wilde Buchenwälder zu kleinen Badestellen und Aussichten über das Wasser – einfach nur herrlich!
Nach einem kurzen Stück durch den kleinen Ort Carwitz, in dem der Schriftsteller Hans Fallada viele Jahre lebte, wird es auf den Waldwegen am Dreetzsee und Krüselinsee nicht minder schön. Hinter der Krüseliner Mühle taucht der Märkische Landweg tiefer in den Wald ein und gestattet nur noch selten einen Blick auf versteckte Seen. Die kleine Brücke über den Mechowbach ist zudem gesperrt, aber das seichte Wasser lässt sich derzeit gut durchwaten. Mehrmals überqueren wir unbemerkt die Landesgrenze zwischen Mecklenburg und Brandenburg. Erst eine überlebensgroße Soldatenfigur an der Kolbarzer Mühle macht uns auf unser heute zum Glück nicht mehr illegales Tun aufmerksam.
Inzwischen auf brandenburgischem Gebiet mehren sich erwartungsgemäß die Kiefernwälder. Manche Wege sehen so aus, als wären sie schon längere Zeit nicht mehr begangen worden. Nichtsdestotrotz machen die zahlreichen Markierungen einen Blick in die Karte nur selten erforderlich. Mit dem Küstriner Bach erwartet uns im Naturschutzgebiet Küstrinchen ein weiteres Highlight. Sehr flach, aber dafür umso breiter schlängelt sich das glasklare Fließ unter umgestürzten Baumstämmen durch den Wald. Schließlich erreichen wir die Flößerstadt Lychen, wo wir uns nach fast dreißig Kilometern eine süße Belohnung im Café der ehemaligen Kaffeemühle redlich verdient haben.