Der breite und sandige Feldweg, der mich von dem Straßendorf Hammelspring zum Röddelinsee gebracht hat, mündet schon bald in einen schmalen und hübschen Pfad durch lichten Kiefernwald. Immer am Ufer geht es entlang, aber stets einige Meter über der Wasseroberfläche, so dass sich tolle Ausblicke durch Waldlücken hindurch und über den Schilfgürtel hinweg auf den See und das gegenüberliegende Ufer bieten.
Zwischendrin ist allerdings ein Bogen um ein ehemaliges Pionierlager und die Westernstadt »El Dorado« erforderlich. Mit etwas Glück kann man durch Lücken im Palisadenzaun an einigen »Abenteuern wie im Film« mit Cowboys, Cowgirls und Indianern teilhaben, die großformatige Plakate außerhalb des Geländes bewerben. Richtig idyllisch wird es einige Zeit später am Templiner Kanal: Mit dichtem Grün zu beiden Seiten und Seerosen auf dem Wasser scheint er ein kleines Paradies für Paddler, Angler und Kanalwanderer zu sein.
Kurz vor Templin verlasse ich den kanalbegleitenden Uferweg und biege in den Poetensteig ein, der zum Berliner Tor am Rand der historischen Innenstadt führt. Sehenswert sind neben heimeligen Fachwerkhäusern auch die barocke St.-Maria-Magdalenen-Kirche und das Historische Rathaus am Marktplatz. Während die Altstadt nach einem Brand im 18. Jahrhundert neu angelegt wurde, blieb die fast zwei Kilometer lange Stadtmauer aus dem Mittelalter mitsamt einiger Wehrtürme und Stadttore bis heute vollständig erhalten.