Durch das Golmer Luch und das Kolonistendörfchen Nattwerder zum Schlosspark Marquardt

Zum Auftakt der Wanderung darf natürlich der Aufstieg auf den 68 Meter hohen Reiherberg in Golm nicht fehlen, bietet sich von einer kleinen Aussichtsplattform doch ein lohnender Blick über die Havel bis nach Werder. Wieder unten wandere ich weiter durch das Golmer Luch zum Ufer des Großen Zernsees. Angenehmer als auf den befestigten Wegen läuft es sich auf den parallel verlaufenden Deichen mit Maulwurfshügeln aus tiefdunkler Lucherde. Weitere schöne Ausblicke auf die Auenlandschaft und Wiesen mit Wildgänsen gibt es gleich dazu.

Nach einer Weile erreiche ich das Dörfchen Nattwerder. 1401 Kilometer sind es bis Bern, wie auf einem Wegweiser zu lesen ist. Aus dieser Gegend stammen nämlich die Kolonisten, die im 17. Jahrhundert den weiten Weg aus der Schweiz nach Brandenburg antraten und sich hier niederließen. Rund um die kleine Dorfkirche tragen in einem Meer aus blühenden Krokussen noch viele Grabsteine die Namen dieser alten Familien.

Weiter geht es auf grünen Deichkronen in das Dorf Grube und von dort über Feldwege zum Schlänitzsee und dem Sacrow-Paretzer Kanal. Mit einem kleinen Umweg über eine Eisenbahnbrücke erreicht man trockenen Fußes das andere Ufer des Kanals, wo sich bereits der Schlosspark von Marquardt anschließt. Auf einer Anhöhe über dem See thront dort das stattliche Schloss, das allerdings nur gelegentlich für Veranstaltungen und als Filmkulisse genutzt wird. Immerhin: Steven Spielberg war hier auch schon zu Gast.