150 Jahre alt wäre der Staudenzüchter Karl Foerster in diesem Jahr geworden. Ein schöner Anlass, um seine Wirkungsstätten zu besuchen und dies mit einer Wanderung durch die zahlreichen Grünanlagen der brandenburgischen Landeshauptstadt zu verbinden. Den Anfang macht die Freundschaftsinsel, auf der Karl Foerster in den 1930er Jahren gemeinsam mit Hermann Mattern einen Staudensichtungsgarten anlegte. Die gepflegte Anlage zeigt noch heute viele Sorten von Rittersporn, Phlox und Taglilien, denen Foerster so phantasievolle Namen wie »Lavendelwolke«, »Silberlachs«, »Tempelgong» oder »Goldlackzwerg« gab.
Potsdam ist bekanntlich nicht arm an schönen Parks und Gärten, und so verläuft auch mein weiterer Weg abgesehen vom Stadtzentrum fast durchweg im Grünen. Die Promenade an der Hegelallee führt direkt zum Park Sanssouci mit der Friedenskirche, dem Marlygarten und natürlich dem Schloss auf den Weinbergterrassen. Über den Ruinenberg geht es am Volkspark vorbei an den Rand der Bornimer Feldflur und zum Karl-Foerster-Garten. Vor dem Haus, das Foerster neben seiner seit 1910 bestehenden Gärtnerei errichten ließ, liegt der etwas tiefer gelegene Senkgarten, der jetzt in den Sommermonaten natürlich besonders prächtig und voller Blüten ist.
Auf stellenweise etwas rustikalen Wegen, dafür aber abseits der viel befahrenen Potsdamer Straße, wandere ich durch das Katharinenholz nach Bornim. Dort befindet sich auf dem kleinen Friedhof die Familiengrabstätte, in der neben Karl Foerster auch seine Frau Eva und seine Tochter Marianne beigesetzt wurden. Noch bis zum 18. August kann man übrigens in einer Sonderausstellung im Potsdam Museum am Alten Markt mehr über den Gartenkünstler, Schriftsteller und Ehrenbürger der Stadt erfahren.