Über Nacht gefallener Schnee hat den ohnehin schon sehenswerten Park Sanssouci in eine noch zauberhaftere Winterlandschaft verwandelt. Zentimeterdicke Schneehauben bedecken Äste und Zweige. Statt Besuchern aus aller Welt sind jetzt vor allem Einheimische unterwegs, manche sogar auf Langlaufskiern oder mit dem Schlitten. Von den zahlreichen Skulpturen ist nichts mehr zu sehen, sie halten unter Holzverschalungen ihren Winterschlaf.
Mit knirschendem Schnee unter den Schuhen führt mich der winterliche Spaziergang durch kleine Waldpartien mit Sichtachsen, über Wiesenflächen mit alten Bauminseln und durch streng geometrisch angelegte Barockgärten mit Hecken und Formgehölzen. Ebenso wie Friedrich der Große, ebenso bekannt als der »Alte Fritz«, haben sich auch nachfolgende Generationen mit eigenen Bauwerken im Park verewigt. Oftmals fiel der Blick dabei unverkennbar über die Alpen hinweg nach Italien, und so fühle ich mich stellenweise mitten in die Toskana oder das antike Rom versetzt.
Vergleichweise bescheiden präsentieren sich sowohl Schloss Charlottenhof als auch Schloss Sanssouci, ganz im Gegensatz zum momumentalen Neuen Palais am Ende der Runde. Wie die römischen Bäder erfährt auch die Meierei gerade eine notwendige Verschönerungskur. Fernöstlich-exotisch wird es am Chinesischen Teehaus und am Drachenhaus in der Nähe der Orangerie. Etwas abseits des eigentlichen Parks liegen dagegen das Krongut Bornstedt und die benachbarte Kirche mit ihrem freistehenden Campanile. Auf dem Sello-Friedhof ruhen nicht nur ehemalige Hofgärtner von Sanssouci, sondern auch der Landschaftsarchitekt Peter Joseph Lenné.