Erneut lockt mich die Heideblüte auf einen der ehemaligen Truppenübungsplätze in Brandenburg. Diesmal fällt die Wahl auf das nun als Wildnisgebiet Jüterbog unter Naturschutz stehende Gebiet des Übungsplatzes Forst Zinna bei Luckenwalde. Eine Genusswanderung wird es wohl nicht werden, das verrät bereits ein Blick auf die Karte. Schon der Zuweg zum Rundweg Wurzelberg verläuft erst einmal knapp drei Kilometer entlang von Straßen. Und auch im Wildnisgebiet selbst geht es wenig gemütlich immer schnurgeradeaus, wahlweise auf holprigem Kopfsteinpflaster oder sandigen Wegen.
In regelmäßigen Abständen weisen Warnschilder darauf hin, dass das Betreten aus Sicherheitsgründen nur auf den freigegebenen Wegen gestattet ist. Anfangs ist von Heide nicht viel zu sehen, doch später zeigen sich schöne Polster mit violetten Blüten. Drumherum prägen buschige Kiefern und einzelne Birken die steppenartige Landschaft. Für etwas Farbe sorgen das Gelb der Sandstrohblume und das Blau des Natternkopfes. Informationstafeln verraten, dass man mit etwas Glück nicht nur den seltenen Wiedehopf beobachten kann, sondern auch schon einmal Wolfsspuren im Sand findet.
Ein besonderer Höhepunkt – sogar im wahrsten Sinne des Wortes – ist die am westlichen Ende des Rundwegs gelegene Wanderdüne. Mit einer Höhe von 32 Metern zählt sie sogar zu den größten Binnendünen Deutschlands. Wiederum schnurgeradeaus, dafür aber mit Blicken in die entgegengesetzte Richtung, führt mich der Weg wieder zurück nach Luckenwalde. Bei dieser Gelegenheit lohnt sich natürlich noch ein kurzer Abstecher in die Innenstadt zur Nuthe, zum Kariedelbrunnen in der Breiten Straße und schließlich zum mittelalterlichen Ensemble der St.-Johannis-Kirche und des benachbarten Marktturms.