Einige Insidertipps von Wanderführerin Susanne Herrmann und ein Blick auf die Cherry Blossom Map geben den Anstoß, auch einmal abseits der bekannten Berliner Hotspots auf Kirschblütenpirsch zu gehen. Kurz nach dem Start am Heidelberger Platz säumen bereits die ersten über und über blühenden Exemplare der Japanischen Blütenkirsche meinen Weg entlang der Hanauer Straße. Angenehm im Grünen geht es weiter durch den Volkspark Wilmersdorf und den sich anschließenden Rudolf-Wilde-Park nach Schöneberg.
Auf Mittelinseln in der Hewaldstraße und der parallel verlaufenden Nymphenburger Straße blühen Kirschbäume vor einer Kulisse aus zum Teil stattlichen Bürgerhäusern. Hier wird die Pracht nicht nur schnöde abfotografiert, sondern von zwei Malern künstlerisch als Aquarell und Ölgemälde festgehalten. Das Verkehrschaos am Innsbrucker Platz lasse ich zum Glück schnell hinter mir. Mit den Ceciliengärten, einer Wohnanlage aus den 1920er Jahren, folgt ein architektonisches Kleinod mit herrlichen Kirschbaumalleen. Kräftige Windböen treiben bereits die ersten Blütenblätter wie Schneeflocken durch die engen Straßen. Wahrscheinlich wird das Schauspiel so schnell vorbei sein, wie es gekommen ist.
Jenseits der Wannseebahn wird es am Grazer Platz noch etwas frühlingshafter, denn hier gesellen sich zu vier Kirschbäumen ein paar farbenfrohe Tulpenbeete. Durch ausgedehnte Kleingartenanlagen, in denen es jetzt natürlich ebenfalls überall blüht, wandere ich weiter zum Naturpark Schöneberger Südgelände. Kirschblüten gibt es hier zwar nicht mehr, dafür aber viel frisches Grün an Birken, die auf den Gleisen des schon lange stillgelegten Verschiebebahnhofs Tempelhof wachsen.