Auf Einladung von Wanderführer Frank Meyer vom Märkischen Wanderbund haben gut zwanzig Wanderfreunde ihren Weg zu einer diesmal ausgesprochen architektonisch geprägten Wanderung nach Britz gefunden. Zwei der sechs Berliner Siedlungen aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen wurden, stehen heute auf dem Programm. Auch dazwischen wird es die ein oder andere architektonische Sehenswürdigkeit geben.
Den Anfang macht die von Bruno Taut erbaute und auch als Hufeisensiedlung bekannte Großsiedlung Britz. Um einen eiszeitlichen Pfuhl erhebt sich das namensgebende Hauptgebäude in Hufeisenform, während in den Nebenstraßen schlichte, aber farblich sehr ansprechend gestaltete Reihenhäuser zu finden sind. Fast um die Ecke liegt schon der alte Dorfkern von Britz mit einer mittelalterlichen Feldsteinkirche und dem hübschen Britzer Schloss samt Gutshof.
Über einen Grünzug entlang der U-Bahn-Linie nach Rudow geht es weiter südwärts zur Gropiusstadt. Die Großsiedlung mit hohem Sozialwohnungsanteil aus den 1960er und 1970er Jahren, die vom Bauhaus-Architekten Walter Gropius geplant wurde, prägen deutlich höhere Häuser. Neben dem halbrunden Gropiushaus mit 18 Stockwerken findet sich hier auch das Hochhaus der Baugenossenschaft Ideal, das das höchste Wohngebäude in Berlin und eines der höchsten in Deutschland ist.
Wanderführer Frank weist immer wieder auf die ein und andere versteckte Sehenswürdigkeit am Wegesrand hin, während wir allmählich nach Rudow und weiter nach Altglienicke wandern. Das Grün entlang der Wege lässt noch etwas auf sich warten, mittlerweile fallen sogar ein paar Schneeflocken vom Himmel. Umso farbenfroher wird es dafür am Ende der abwechslungsreichen Tour in der Gartenstadt Falkenberg, die ihren Beinamen »Tuschkastensiedlung« zu recht verdient. Die kleinen Reihenhäuschen, die ebenfalls Bruno Taut entwarf, sehen mit ihren farbigen Fassaden und bunten Fenster- und Türrahmen jedenfalls überaus heimelig aus.