Auf dem Lutherweg von Wittenberg über Piesteritz nach Coswig
Wittenberg – Kleinwittenberg – Piesteritzer Werkssiedlung – Apollensberg – Griebo – Coswig
- Länge: 25,3 km
- Start: RE Lutherstadt Wittenberg
- Ziel: RB Coswig
Wittenberg
Kleinwittenberg
Piesteritzer Werkssiedlung
Apollensberg
Griebo
Coswig
25,3 km
102 m
93 m
6:10 h
Für die Wittenberger Sehenswürdigkeiten und Museen wie dem Lutherhaus, dem Melanchthonhaus und dem Asisi-Panorama »Luther 1517« reicht eigentlich allein schon ein ganzer Tag kaum aus. Heute soll es deswegen ohne viel Sightseeing direkt auf dem Lutherweg nach Coswig gehen. Gut, ein Besuch der Stadtkirche St. Marien mit dem Reformationsaltar aus der Cranachwerkstatt muss natürlich schon sein, ebenso wie ein Blick in einige kleine Hinterhöfe und die Schlosskirche mit der berühmten Thesentür und Luthers Grab. Die Aussicht vom Turm der Schlosskirche könnte bei dem schönen Wetter sicher auch reizvoll sein, also einmal Turmaufstieg, bitte! Die schmale Wendeltreppe ist nichts für beleibtere Besucher oder solche mit Platzangst, aber oben angekommen belohnt ein herrlicher Blick auf Wittenberg und die Elblandschaft. Am Ende sind dann doch fast drei Stunden vergangen, als ich das andere Ende der Altstadt erreiche.
Der Lutherweg führt am Wittenberger Elbhafen vorbei und für ein kurzes Stück an der Elbe entlang, um dann nach Piesteritz abzubiegen. Hier entstand vor über 100 Jahren eine Werkssiedlung im Stil der Neuen Sachlichkeit für 2000 Arbeiter und Angestellte des nahegelegenen Stickstoffwerks. Die hübschen Reihenhäuser mit gelben Fassaden und blauen Fensterläden boten für damalige Verhältnisse hohen Komfort wie Innentoiletten, Badewannen und Gärten zur Selbstversorgung. Nicht mehr ganz so heimelig ist der weitere Wegverlauf um das eigentliche Werk herum, das noch heute Düngemittel für die Landwirtschaft herstellt.
Schließlich geht es doch noch in die Natur. Auf Feld- und Waldwegen wandere ich hinauf zum 127 Meter hohen Apollensberg. Neben Gipfelkreuz und Rundbank gibt es auf dem kahlen Gipfelplateau auch eine schöne Sicht südwärts über die Elbe hinweg nach Wörlitz und zur Dübener Heide. Als der Lutherweg bei Griebo in den Wald einbiegt, wird es sogar noch richtig idyllisch. Der Mühlgraben teilt sich hier und fließt nun sowohl links als auch rechts des lauschigen Pfads bis zur Grieboer Untermühle, wo er in die Elbe mündet. Die Zeit rennt und so muss ich einen Schritt zulegen, um Coswig noch bei Tageslicht zu erreichen. Noch einmal streift der Weg kurz das Elbufer, bevor auch schon die ersten Häuser der Kleinstadt auftauchen. Als ich am Marktplatz ankomme, fallen gerade die letzten Sonnenstrahlen des Tages auf das historische Rathaus.
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