Der Wörlitzer Park, den Fürst Franz im 18. Jahrhundert anlegen ließ, ist nur eine der vielen Parkanlagen des Gartenreichs Dessau-Wörlitz, das zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Mit seinen harmonisch in eine Landschaft aus Seen und Kanälen eingefügten Gebäuden und Brücken ist es hier doch immer wieder schön. Für heute begnüge ich mich mit einem kurzen Besuch von Schloss, Gotischem Haus und Floratempel, denn es stehen noch zwei weitere Parks und einige Kilometer durch das Biosphärenreservat Mittelelbe auf dem Programm.
Neben und auf dem grünen Elbdeich geht es weiter, manchmal auch direkt an die Elbe heran. Eine hübsche kleine Sandbucht lädt bei den milden Temperaturen gleich zu einer längeren Pause am Ufer ein. Vorbei am stillgelegten Braunkohlekraftwerk Vockerode und unter der mächtigen Autobahnbrücke der A9 hindurch erreiche ich einige Zeit später den Sieglitzer Berg. Aus dem Park ist mittlerweile ein dichtes Waldgebiet geworden, in dem sich nur noch das Burgtor und die wiederaufgebaute Solitude befinden. In diesem klassizistischen Tempel mit der Inschrift »Der Besserung« genoss Fürst Franz einst warme Bäder zur Linderung seines Rheumaleidens.
Sowohl der Lutherweg als auch der Elberadweg führen auf der Deichkrone zwischen Wald und Wiesen allmählich zum letzten Schlosspark dieser Wanderung. Im Luisium ist zwar alles etwas kleiner und bescheidener als im Wörlitzer Park, aber einen See, eine Orangerie und ein Schlösschen gibt es hier natürlich ebenfalls. Es sollte Fürstin Luise als Witwensitz dienen, doch leider verstarb sie bereits vor ihrem Gemahl Fürst Franz. Vom südlichen Parkausgang ist es nun nicht mehr weit bis zur langen Eisenbahnbrücke über die Mulde, die der Schienenbus nach Wörlitz bereits auf der Hinfahrt überquert hat, und zu den ersten Häusern von Dessau.