Über den Plöner Schlossberg zur Prinzeninsel im Großen Plöner See

In der Altstadt von Plön und somit im Herzen der Holsteinischen Schweiz beginnt diese kleine Runde. Vorbei am Rathaus führt mich der Weg von der Nikolaikirche hinauf zum Plöner Schloss auf dem Schlossberg. Im Gegensatz zu den sonst meist unverputzten Backsteinbauten der Kleinstadt erstrahlt der stattliche Bau in makellosem Weiß. Zu seinen Füßen liegt der Große Plöner See, der größte See Schleswig-Holsteins mit mehr als zwanzig Inseln, der sich allerdings noch in dezentes Grau hüllt.

Etwas weiter durften im Prinzenhaus einst die Söhne von Kaiser Wilhelm II. die Schulbank drücken. Der letzte deutsche Kaiser erwarb im Jahr 1910 auch die lange, schmale Prinzeninsel, die weit in den See hineinragt. Heute für jedermann zugänglich, verlaufen mehrere Wege über die bewaldete Landzunge zu einem Badestrand und zur Südspitze, dem einstigen Lieblingsplatz der Kaiserin Auguste Victoria. Ein Lehrbauernhof für die landwirtschaftliche Ausbildung der Prinzen beherbergt nun ein gehobenes Ausflugslokal.

Auf dem Rückweg nach Plön reißt die Wolkendecke zaghaft auf. Vorbei am Kadettenfriedhof und dem Alten Apfelgarten, dessen Bäume mit historischen Apfelsorten an Baumpaten verpachtet sind, gelange ich wieder in Sichtweite des Plöner Schlosses und zum Strandweg direkt am Ufer des Sees. Blauen Himmel und etwas mehr Sonne gibt es allerdings doch erst, als ich wieder am Bahnhof eintreffe.