Mit dem Holstentor, dem bekanntesten Wahrzeichen Lübecks, beginnt die Runde um die Hansestadt mit den sieben Türmen gleich mit einem besonderen Highlight. Genaugenommen sind es allerdings zwei Runden: eine auf Uferwegen an Stadttrave und Kanaltrave um Lübeck herum sowie eine durch die Straßen der als UNESCO-Weltkulturerbe geadelten Altstadt. Die freundlich mit Bänken, Stühlen, Tischen und Blumenkübeln geschmückten Häuser an der Stadttrave machen jedenfalls Lust auf mehr.
Vorbei an Mühlen- und Krähenteich folge ich der Kanaltrave, die Lübeck östlich umfließt, um schließlich durch das imposante Burgtor die Altstadt zu betreten. Einen historischen Stadtkern mit mittelalterlichen Häusern gibt es zwar auch anderswo, die rund neunzig Gänge zu heimeligen Hinterhöfen sind hingegen einzigartig für Lübeck. Und tatsächlich, hinter den teilweise sehr niedrigen Durchlässen in manchen Häusern eröffnet sich eine ganz andere und oft ebenso liebevoll dekorierte Welt abseits der belebteren Straßen!
Zumindest in zwei der fünf gotischen Backsteinkirchen möchte ich natürlich ebenfalls einen Blick werfen. Neben dem Dom, mit dessen Bau vor 850 Jahren begonnen wurde, ist die Marienkirche einen Besuch wert. Von der ursprünglichen Innenausstattung ist zwar nur noch wenig erhalten, da die Kirche nach Luftangriffen im Zweiten Weltkrieg fast vollständig ausbrannte. Neben anderen modernen Kunstwerken ist jedoch auch eine Neuinterpretation des berühmten Lübecker Totentanzes von 1463 zu sehen, auf dem Skelette Hand in Hand mit Geistlichen, Adligen, Bürgern und Bauern vor dem Lübecker Stadtpanorama tanzen.