Vom Bahnhof Travemünde Strand sind es nur wenige Meter zur Strandpromenade mit ihren noblen Villen und Hotels auf der einen und dem feinen Sandstrand auf der anderen Seite. Gleich reihenweise warten hier Strandkörbe auf sonnenhungrige Feriengäste. Die kleine Personenfähre, die mich an Travemündung zur gegenüberliegenden Halbinsel Priwall bringen soll, ist leider gerade außer Betrieb. Aber so kann ich mir auf dem Weg zur weiter flussaufwärts verkehrenden Autofähre gleich den ältesten Leuchtturm Deutschlands aus dem Jahr 1827 aus der Nähe ansehen.
Deutlich beschaulicher als noch an der Travepromenade ist es nach der Überfahrt im Naturschutzgebiet auf dem südlichen Priwall. Links und rechts des Pfades grünt und blüht es, stellenweise betätigen sich Schafe als vierbeinige Landschaftspfleger, und von einem Bohlenweg und einem Aussichtsturm aus bieten sich Blicke auf die Pötenitzer Wiek und seine Vogelwelt.
Nach einem Stück auf der Ortsstraße erreiche ich die ehemalige innerdeutsche Grenze und folge dem landeinwärts verlaufenden Ostseeküstenradweg noch eine Weile, bevor es immer an der Ostsee entlang wieder zurück zur Priwallfähre geht. Besonders schön ist der naturbelassene Strand auf der mecklenburgischen Seite, wo er sich noch kilometerweit in Richtung Boltenhagen erstreckt und an dem man wohl selbst in der Hochsaison ein ruhiges Plätzchen findet. Wer mag, kann diese Tour also noch fast beliebig verlängern und einfach einen späteren Strandübergang nutzen.
Im Passathafen ist zum Abschluss mit der namensgebenden Passat, einem stattlichen Frachtsegler, noch ein weiteres Wahrzeichen zu sehen. Wieder zurück am nordwestlichen Ufer der Trave zeigt sich Travemünde rund um die St.-Lorenz-Kirche mit einigen reizvollen Häusern aus längst vergangenen Zeiten noch einmal von einer anderen und sehr idyllischen Seite. Der hübsche Ort am Meer hat wirklich von allem etwas zu bieten!