Rund um die Wedeler Marsch mit Abstecher zum Schachblumenfeld bei Hetlingen

Wedels Motto »Stadt mit frischem Wind« kann man heute durchaus wörtlich nehmen, denn ein kräftiger Westwind treibt die Wolken nur so über den Himmel. Die Stadt selbst liegt noch etwas erhöht am Rand der Geest, aber schon wenige Meter tiefer breitet sich wunderbar grünes Marschland aus. Anfangs sind auf dem Wanderweg in Richtung Holm allerdings einige Klettereinlagen erforderlich, um Weidezäune auf dafür vorgesehenen kleinen Holzleitern zu übersteigen. Bequemer und völlig barrierefrei wird es hingegen später auf dem befestigten Weg quer durch die Marsch. Herrliche Ausblicke auf die frühlingshafte Wiesenlandschaft bieten sich aber überall.

Zwischen dem Pferdehof Idenburg und Hetlingen weisen einige Schilder auf eine besondere Attraktion hin, die ich mir natürlich nicht entgehen lassen möchte. Im April blühen hier auf einer Wiese nämlich die anderswo sehr selten gewordenen Schachblumen. Zwar ist der Bestand deutlich kleiner als der in der Seeveniederung südlich der Elbe, dafür kann man die violetten und weißen Blüten problemlos aus nächster Nähe betrachten. Aber Vorsicht: Einige Exemplare wachsen sogar mitten auf dem ausgewiesenen Rundweg!

Wahlweise auf oder neben dem grünen Elbdeich geht es mit Rückenwind wieder zurück nach Wedel. Auch jetzt sollte man etwas auf seine Schritte achten, nun allerdings wegen der Hinterlassenschaften der Schafherden. Zwischendurch lohnt ein weiterer Abstecher zur NABU-Vogelstation am Fährmannssand, an der gerade einige tausend Weißwangengänse rasten und für entsprechende Stimmung sorgen. Nach so viel Grün lädt der Wedeler Elbstrand geradezu zu einer Pause im feinen Sand ein. Große Schiffe sind heute leider nicht auf der Elbe unterwegs, und so können die Begrüßungskapitäne, die am Willkomm-Höft vor dem Schulauer Fährhaus ankommende Schiffe mit der Nationalhymne des jeweiligen Landes empfangen, vielleicht wie ich ein wenig die Sonne genießen.