Am Eingang des Loki-Schmidt-Gartens, wie der Botanische Garten von Hamburg seit einigen Jahren offiziell heißt, fühle ich mich inmitten kleiner Bambushaine sofort in eine andere Welt versetzt. Überall blüht es farbenfroh und üppig, mal sind es einheimische Orchideen an einem Seeufer, mal hängende Trauben des Blauregens an einer Pergola. Ganz bequem und in kürzester Zeit kann man auch ohne Siebenmeilenstiefel im Botanischen Garten einmal um die halbe Welt von Europa bis in den Fernen Osten wandern. Ein besonderer Höhepunkt ist dort nämlich der Japanische Garten, der jetzt zur Azaleenblüte über und über in verschiedensten Rosatönen erstrahlt.
Weniger bunt wird es naturgemäß in den miteinander verbundenen Parkanlagen, die sich südlich des Bahnhofs Klein Flottbek bis fast an das Ufer der Elbe erstrecken. Wiesen und Waldbereiche wechseln sich im Westerpark und im Wesselhoeftpark mit kleinen Seen und Wasserläufen ab. Ein schmaler Pfad zwischen äußerst vornehmen Villengrundstücken führt mich zum Jenischpark, dem einstigen Sommersitz des Bankiers und Senators Johan Martin Jenisch. Mit seinen weiten Wiesen, schönen Ausblicken auf die Elbe, dem unter Naturschutz stehenden Flottbektal und einigen bis zu vierhundert Jahre alten Eichen ist dies wohl sicher der schönste Park in dieser Gegend.