Wer mag, kann sich die Sehenswürdigkeiten Straßburgs ganz bequem von einem der zahlreichen Ausflugsschiffe aus zeigen lassen. Noch mehr sieht man aber zu Fuß, und so werde ich heute entlang der Ill und mehrerer Kanäle die größte Stadt des Elsass erkunden. Wie im Bilderbuch beginnt die Runde in La Petite France mit zauberhaften Fachwerkhäusern am Ufer der Ill. Entsprechend wuselig ist es allerdings auch, so dass ich froh bin, als ich die Touristengruppen und Nippesläden in den kleinen Gassen am Rande des Straßburger Münsters hinter mir lassen kann.
Nach einem Abstecher zum monumentalen Palais du Rhin, dem früheren Kaiserpalast aus dem 19. Jahrhundert, führt die Ill nach Norden zu einem neueren und noch imposanteren Bauwerk: dem Europäischen Parlament. Gleich daneben erstreckt sich mit dem Parc de l'Orangerie der größte Park der Stadt. Nicht nur die Straßburger schätzen ihre grüne Lunge, sondern auch zahlreiche Störche, die hier mitten in der Stadt auf den Schornsteinen des Pavillon Joséphine und den umliegenden Bäumen nisten und sich freudig klappernd begrüßen.
Vorbei an der strahlend weißen orthodoxen Kirche und zahlreichen Hausbooten wandere ich abseits von Touristenpfaden wieder stadteinwärts. Im Parc de la Citadelle sind nicht nur Reste der einstigen Stadtbefestigung zu sehen, sondern jetzt im Frühling auch Kirschbäume in voller Blüte. Etwas weiter ist aus dem ehemaligen Hafengelände rund um das Bassin d'Austerlitz eine moderne und lebendige Stadtlandschaft entstanden. Am Parc du Heyritz mit seiner schwimmenden Brücke wird es noch einmal freundlich grün, bevor ein Blick auf den mittelalterlichen Heinrichsturm und sein Pendant, den Hans von Altheimturm, die abwechslungsreiche Stadterkundung beschließt.