Der Frühling ist wohl die schönste Zeit für eine Wanderung in den Rheinauen. Während es in den Wäldern überall grünt und blüht, trüben stechwütige Insektenschwärme zum Glück noch nicht die Freude am Wandern. Die RAUPE, kurz für RheinAUen-naturbeobachtungs-PfadE, führt mich heute durch die noch vorhandene Auenlandschaft bei Eggenstein und Leopoldshafen nördlich von Karlsruhe. Vor Ort ist der Weg allerdings nicht markiert, dafür gibt es an mehreren Stellen Informationstafeln beispielsweise über Weichholzauen, die häufig vom Hochwasser überflutet werden, und trockenere Hartholzauen.
Der heute begradigte und für die Schifffahrt ausgebaute Rhein ist nur kurz zu sehen. Ansonsten zeigt sich die Landschaft sehr abwechslungsreich: Mal geht es auf grünen Deichkronen an Gräben entlang, mal auf schmalen Pfaden mitten durch Wälder mit Bärlauch und anderen Frühlingsblühern wie Maiglöckchen und Aronstab. Fast schon gespenstisch ragen von schlammbedeckte Weidenstämme aus ausgetrockneten Flachwasserzonen. An das Treiben der Schmuggler, die einst in diesen undurchdringlichen Wäldern Unterschlupf fanden, erinnert heute allerdings nur noch das Schmugglermeer.