Über zwanzig Wanderer haben sich am Bahnhof von Treuenbrietzen eingefunden, um zusammen mit Wanderführer Frank Meyer vom Märkischen Wanderbund die Wälder im Süden der Kleinstadt zu durchstreifen. Der erste Teil der Wanderung dürfte vor allem die Herzen der Liebhaber von märkischen Kiefernwäldern höher schlagen lassen. Kiefern gibt es hier nämlich in allen Variationen zu sehen, mal als junge Bäume in dichten Holzplantagen, mal als stattliche Exemplare in lichten Wäldern und schließlich als meterhohe Holzpolter am Wegesrand.
Zwischendurch führt uns Frank auf teilweise kaum noch erkennbaren Pfaden oder direkt querfeldein über moosbedeckten Waldboden zu einigen der Rietzer Findlinge wie dem Luisenstein und dem riesigen Schäferstein. Um den zweigeteilten Schneiderstein ranken sich gleich mehrere Sagen: So soll ihn einst der Teufel auf die Treuenbrietzener Marienkirche geschleudert haben, doch verfehlte er sein Ziel. Beim Aufprall im Wald zerbrach der Stein in zwei Teile.
»Jetzt wird es schön«, kündigt Frank an, und so ist es auch. Statt unter Kiefern wandern wir nun durch freundliche Laubwälder zum Reichhelms Park in der Nähe der Nieplitz. Die von Karl Reichhelm vor über hundert Jahren angelegte Teichlandschaft wirkt heute reichlich verwunschen und erinnert mit ihrem dichten Bewuchs teilweise sogar an den Spreewald. Nach einer willkommenen Pause am Forellenteich ist es Zeit für den Rückweg nach Treuenbrietzen, wo uns vor dem Stadtrand noch eine herrliche, von Pusteblumen übersäte Wiesenlandschaft erwartet.