Rund um den Tegeler See von der Greenwichpromenade zur Wasserstadt und der Dicken Marie

Hinter der Greenwichpromenade, auf der sich am frühen Vormitag noch mehr Kanadagänse als menschliche Besucher aufhalten, breitet sich der Tegeler See fast in seiner ganzen Größe aus. Außer einer typisch englischen Telefonzelle nebst Briefkasten erinnern zwei Kanonen aus dem 18. Jahrhundert an die Städtepartnerschaft zwischen Reinickendorf und Greenwich. Vorbei an Wassersportvereinen folge ich dem Uferweg südwärts in den spätherbstlichen Wald der Jungfernheide, in der sich immer wieder kleinere und größere Badestellen befinden. Weitere Aussichten auf den zweitgrößten See Berlins gibt es natürlich auch.

Bei Saatwinkel führen mich zwei Brücken trockenen Fußes zunächst über den Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal und wenig später über die deutlich breitere Havel. Erstaunlich, was für ein moderner Stadtteil in der Wasserstadt in den letzten Jahren entstanden ist und noch entsteht. Zurück auf die andere Havelseite und an das nördliche Ufer des Tegeler Sees geht es für moderate siebzig Cent mit der privaten Auto- und Personenfähre, die Hakenfelde und Tegelort verbindet.

Insgesamt sieben Inseln liegen im Tegeler See, die teilweise so klangvolle Namen wie Maienwerder und Valentinswerder tragen. Auf Scharfenberg, der größten Insel, ist sogar ein Internat beheimatet. Durch den Tegeler Forst wandere ich zum Strandbad Tegelsee, zur nicht zugänglichen Villa Borsig auf Reiherwerder und wieder zurück zur Greenwichpromenade. Zuvor steht etwas abseits vom Weg aber noch eine alte und eindrucksvolle Dame im Wald. Es ist die Dicke Marie, so benannt von den Gebrüdern Humboldt. Der mit über 800 Jahren älteste Baum der Stadt stand wohl schon hier, als Berlin selbst nur aus ein paar bescheidenen Holzhütten bestand.