Vom betriebsamen Zentrum rund um die mittelalterliche Dorfkirche von Alt-Mahlsdorf ist es zum Glück nicht sehr weit ins Grüne. Direkt neben der Bundesstraße B 1 erstreckt sich die Wiesenlandschaft des Berliner Balkons, wo die Barnimhochfläche in das tiefer gelegene Berliner Urstromtal abfällt. Die Müggelberge erscheinen reichlich weit entfernt am Horizont, wohingegen es zu den Kaulsdorfer Seen vergleichsweise nur ein Katzensprung ist.
Schmale Pfade führen mich zwischen weißblühendem Buschwerk und saftig grünem Gras um den Butzer See und den Habermannsee, denen ihre Vergangenheit als Sand- und Kiesgrube kaum mehr anzusehen ist. Die Wasserflächen haben die beiden Schwanenfamilien, die im Schilf bereits am Brüten sind, momentan noch ganz für sich. Nur einige wenige Besucher nutzen die Sandstrände entlang der Seeufer heute für ein erstes Sonnenbad.
Zwischen Einfamilienhaussiedlungen wandere ich weiter zum Gutshaus Mahlsdorf, in dem Charlotte von Mahlsdorf vor über sechzig Jahren ihr Gründerzeitmuseum eingerichtet hat. Mit den Hyazinthen, die im kleinen Landschaftspark vor dem Gutshaus blühen, hat auch hier der Frühling Einzug gehalten. Auf den Führungen durch das Museum sind nicht nur herrschaftliche und teilweise reichlich überladene Zimmereinrichtungen aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert zu sehen, sondern auch verschiedene mechanische Musikmaschinen zu hören. Sehr lohnenswert!