Nach den Besuchen zur Rhododendronzeit im Tiergarten und im Britzer Garten soll es heute zum Südwestkirchhof Stahnsdorf gehen. Vom Bahnhof Wannsee wandere ich durch den Düppeler Forst zum Europarc Dreilinden, wo sich u.a. die deutsche Zentrale von eBay angesiedelt hat. An die Grenzübergangsstelle Drewitz, die sich auf diesem Gelände früher befand, erinnert nur noch der Kommandantenturm mit einer an Wochenenden geöffneten Ausstellung. Ich überquere die Autobahn und gehe nach einem Abstecher auf den Stolper Berg weiter zur Kleinmachnower Schleuse, wo gerade ein mit Schrott beladendes Frachtschiff in eine der Schleusenkammern einfährt und bestaunt wird.
Nun ist es nicht mehr weit zum Südwestkirchhof Stahnsdorf. Eine große Tafel am Eingang weist auf viele bekannte Persönlichkeiten hin, die hier ihre letzte Ruhe gefunden haben. Nicht weit entfernt begegnen mir bereits die ersten Rhododendren. Mit ihren violetten Blüten sind sie freundliche Farbtupfer in dem sonst vorherrschenden Grau der Grabmäler und dem Grün der Bäume. Ich irre durch die zahlreichen Wege, finde aber mit etwas Glück doch die Gräber des Showmasters Dieter Thomas Heck, des Stummfilmregiseurs Friedrich Wilhelm Murnau, des Künstlers Heinrich Zille, des Schauspielers Manfred Krug und des Komponisten Engelbert Humperdinck. Überall auf diesem zweitgrößten Friedhof von Deutschland wachsen teilweise meterhohe, dieses Jahr üppig blühende Rhododendren – ein herrlicher Anblick! An manchen Stellen haben Pflanzen die alten Grabstätten überwuchert und ich wähne mich mitunter mehr in einem Wald als auf einem Friedhof.
Der Wilmersdorfer Waldfriedhof nördlich des Südwestkirchhof Stahnsdorf ist wegen Sturmschäden leider geschlossen und muss somit heute ausfallen. Ich folge dem Verlauf der ehemaligen Friedhofsbahn ein wenig, überquere die Autobahn auf einer Fußgängerbrücke erneut und gelange durch Kiefernwald wieder an den Teltowkanal. Weiter geht es nun immer am Kanalufer entlang, erst auf schmalen Pfaden, dann auf einer Straße im Berliner Ortsteil Albrechts Teerofen. Etwas futuristisch wird es am Ende der Wanderung sogar auch noch auf dem modernen Campus des Hasso-Plattner-Instituts mit seinen gepflegten Grünanlagen.