Auch auf der achtzehnten Etappe der Berliner Gürtellinie hat Autor Gregor Münch ein buntes Wegepotpourri zusammengestellt. Zunächst geht es durch die Straßen des Potsdamer Stadtteils Babelsberg, dann zwischen Kleingärten und einem kleinen Wäldchen zum Campus Griebnitzsee der Universität Potsdam. In den Laub- und Mischwäldern der Parforceheide wandere ich kilometerweit mal auf angenehmen Waldwegen, mal über holpriges Kopfsteinpflaster ehemaliger Ortsverbindungsstraßen oder für kurze Zeit sogar durch puren Sand. Jenseits der Autobahn, die das Waldgebiet zerschneidet und deren Rauschen immer allgegenwärtig ist, bieten sich mit dem Wilmersdorfer Waldfriedhof und dem Südwestkirchhof Stahnsdorf gleich zwei Möglichkeiten für Abstecher.
Der riesige Südwestkirchhof, eher ein Waldgebiet mit teilweise längst vergessenen und überwachsenen Grabmälern, ist eigentlich allein schon einen Besuch wert. So beschränke ich mich diesmal auf einen kleinen Rundgang zu den eindrucksvollen Mausoleen und Erbbegräbnissen am nördlichen Rand und rund um die Friedhofskapelle, die im Stil einer norwegischen Stabholzkirche erbaut wurde. Ein besonderes Highlight sind jetzt im Mai natürlich die übermannshohen Rhododendren mit ihren violetten Blütentupfen.
Der folgende Abschnitt der Gürtellinie überrascht mit einem Dünengebiet mitten im Wald, dem bald darauf Pfade mit wild wucherndem Grün am Ufer des Teltowkanals folgen. Vorbei an der Schleuse Kleinmachnow und einer historischen Straßenbahn aus den 1920er Jahren erreiche ich die Dorfkirche von Kleinmachnow und das Naturschutzgebiet Bäketal. Einige mehrhundertjährige Eichen sind hier am Rand eines Auwalds zu finden, allzu lang kann man aufgrund stechwütiger Mückenschwärme jedoch leider nicht verweilen. Die Sonne zeigt sich am Ende sogar auch noch und taucht auf dem letzten Stück die Felder und Koppeln der Teltower Buschwiesen in ein herrliches Abendlicht.