Auch wenn die Uferwege in der wasserreichen Umgebung zwischen Potsdam und Wannsee den meisten Wanderfreunden gut vertraut sind, macht eine Wanderung dort immer wieder von Neuem Freude. Zu Beginn darf ein Besuch des gepflegten Staudensichtungsgartens auf der Freundschaftsinsel, die von zwei Havelarmen umschlossen wird, natürlich nicht fehlen. Am westlichen Havelufer geht es weiter zur Humboldtbrücke, wo sich die Havel zum Tiefen See erweitert. Anstatt des Höhenwegs, der am Flatowturm, der Gerichtslaube und dem Babelsberger Schloss vorbeiführt, wähle ich diesmal den Uferweg in Havelnähe. Aber auch hier gibt es mit dem Kleinen Schloss, dem Blick über den Glienicker See auf die Glienicker Brücke und schließlich dem Maschinenhaus einiges zu sehen.
Nach der Überquerung des Teltowkanals folge ich dem waldreichen Uferweg am Griebnitzsee. Viel Totholz säumt nach den letzten Stürmen den Weg, der jedoch problemlos begehbar ist. »Jetzt aber nicht einschlafen!« schallt es plötzlich vom Wasser herüber. Der Ruf gilt allerdings nicht mir, sondern den Ruderern, die in erstaunlicher Anzahl auf dem See unterwegs sind. Ein letzter Uferwechsel steht am Griebnitzkanal an. Am Rand der Villenkolonie Alsen liegen hier der etwas versteckte Stölpchensee, der Pohlesee und der Kleine Wannsee. Auf dem Wasser wird noch immer fleißig gerudert, während die Besucher des Hundeauslaufgebiets schon zu Hause sind. Angesichts nahender Regenwolken beschleunigen sich meine Schrite etwas. Für einen letzten Blick auf den Sonnenuntergang am Kleinen Wannsee von der Grünanlage am Kleistgrab bleibt aber trotzdem noch Zeit.