Beiderseits des Berliner Mauerwegs zwischen Kleinmachnow und Teltow

Die heutige Wanderung beginnt noch deutlich entfernt vom einstigen Mauerverlauf in Nikolassee. Zwischen herrschaftlichen Villen führt mich der Weg über die Rehwiese zum kleinen, aber sehr hübschen Kirchhof des Berliner Ortsteils, wo u.a. die Grabstätten des Architekten Hermann Muthesius, des Verlegers Axel Springer und des Politikers Peter Lorenz zu finden sind. Wesentlich größer ist der Waldfriedhof Zehlendorf auf der anderen Seite der Potsdamer Chaussee. Deutlich länger ist hier auch die Liste der Ehrengräber, so dass ich diesmal nur kurz am Grab von Willy Brandt vorbeischaue.

Am Südrand des Waldfriedhofs verläuft bereits der Berliner Mauerweg. Schöner ist es jedoch häufig links und rechts des eigentlichen Weges, so dass ich öfters zwischen Berliner und Brandenburger Gebiet wechsele. Mal geht es dabei vorbei an überwachsenen Resten der stillgelegten Stammbahnstrecke nach Potsdam, mal zu einem Trafohäuschen mit afrikanischen Tiermotiven oder entlang von wilden Wald- und Feuchtgebieten am Buschgraben. Ein einzelnes Mauersegment gibt es zwischendrin am Zehlendorfer Damm immerhin auch.

Der hübsche Uferweg am Teltowkanal neben Pferdekoppeln und duftenden Traubenkirschen ist heute am späten Nachmittag auch bei Radfahrern und Joggern sehr beliebt. An der Knesebeckbrücke wechselt der Mauerweg auf die Teltower Kanalseite, wo er wenig attraktiv durch den nun bewaldeten Grenzstreifen verläuft. So bleibe ich lieber in Wassernähe auf den Pfaden entlang des Berliner Ufers. Die nächste Brücke ist zwar ein ganzes Stück entfernt ist, aber am Ende erreicht man so oder so die japanische Kirschblütenallee bei Teltow. Bis sich die rosa Blüten zum brandenburgischen Hanami entfalten, dürften allerdings noch ein paar Sonnentage von Nöten sein.