Architektonischer Spaziergang durch die Waldsiedlung Zehlendorf mit Abstecher zur Krummen Lanke

Eigentlich hätte es auch die zwischen 1926 und 1931 errichtete Waldsiedlung Zehlendorf verdient, neben den sechs anderen Berliner Großsiedlungen der Moderne in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen zu werden. Federführend bei der Planung der Mehrfamilien- und Reihenhäuser waren die Architekten Bruno Taut (Hufeisensiedlung) und Hugo Häring (Siemensstadt). Die Bauten mit ihren farbig gefassten Türen und Fenstern sowie den stellenweise in gelb, blau und grün gehaltenen Fassaden kommen eigentlich gerade jetzt im Winter vor schneebedeckten Rasenflächen und niedlichen Vorgärten besonders gut zur Geltung.

Allzu groß ist die Waldsiedlung Zehlendorf nicht, so dass ich meinen Besuch mit einem Abstecher in den nahen Grunewald verbinde. Von der Rodelbahn an der Onkel-Tom-Straße, in deren Nähe sich einst das namensgebende Ausflugslokal »Onkel Toms Hütte« befand, geht es vorbei am Riemeisterfenn zur winterlichen Krumme Lanke. Leider ist die Sonne inzwischen hinter Wolken verschwunden, so dass aus dem erhofften Sonnenuntergang am Seeufer leider nichts wird. Ein paar letzte Herbstblätter, die vom frühen Wintereinbruch überrascht wurden, bringen dann doch noch etwas Farbe in die ansonsten fast monochrome, aber dennoch zauberhafte Winterlandschaft des Grunewalds.