Bereits die beiden riesigen Hirschskulpturen am östlichen Eingang zum Wildpark lassen erahnen, dass sich hier, unweit des Parks Sanssouci, einst ein beliebtes Jagdgebiet der Friedrichs und Wilhelms aus dem Haus Hohenzollern befand. Heute ist das schöne Laubwaldgebiet mit dem Großen Stern im Zentrum hingegen für jedermann zugänglich. Hinter dem westlichen Ausgang muss ich leider ein kurzes Stück auf dem Grünstreifen entlang einer schmalen und vergleichsweise stark befahrenen Straße zurücklegen, um zwei Eisenbahnbrücken zu unterqueren. Danach wandert es sich zwischen Waldgebieten und Weideflächen zum Glück gleich wieder viel angenehmer.
Von einer ehemaligen Entenfanganlage ist heute bis auf ein großes Informationsschild kaum etwas zu erahnen. Zur Bereicherung des königlichen Speiseplans lockten vor dreihundert Jahren auf einem künstlichen Teich dressierte Lockenten ihre frei lebenden Verwandten an. Durch die Siedlung Wildpark West geht es weiter zur Havel, von der vorerst noch wenig zu sehen ist. Ein herrlicher Blick auf die gegenüberliegende Altstadt von Werder bietet sich aber schon einmal von einem Stichweg an der Villa Maurus. Gut zwei Kilometer später verläuft der Uferweg hinter dem Ortseingang von Geltow näher am Fluss. Die Gartenterrasse der Gaststätte »Baumgartenbrück« ist gut besucht und auch die Wiese direkt am Schwielowsee lädt zu einem Picknick ein.
Nach einem Aufstieg zum Franzensberg wandere ich zum Petzinsee und auf leider etwas asphaltlastigen, dafür aber meist in Havelnähe verlaufenden Wegen allmählich zurück nach Potsdam. Ganz ohne Sorgen genießen die Gäste des Campingparks Sanssouci auf Klappstühlen vor ihren Wohnmobilen den lauen Sommerabend. Wer es etwas gemütlicher mag, residiert stattdessen im benachbarten Seehotel oder im Kongresshotel am früheren Luftschiffhafen. Noch eine Weile begleiten mich Wasserblicke über den Templiner See auf die waldreichen Ufer gegenüber und die Halbinsel Hermannswerder, bevor der Weg durch Kleingartenanlagen wieder zurück zum Ausgangspunkt führt.