Gleich neben den Wohnblöcken der Potsdamer Waldstadt beginnt der Erholungswald Ravensberge, der gerade jetzt zur Laubfärbung besonders schön ist. Die Wegweiser führen mich zur Engelsquelle, die allerdings nur noch sporadisch aus dem Berg austritt, und zum Teufelssee mitten im Wald. Über Stufen und teilweise recht sandige Wege steige ich auf den Großen Ravensberg, wo durch Waldlücken hindurch Potsdamer Hochhäuser, das Nuthetal und selbst der 30 Kilometer entfernte Fernsehturm zu sehen sind. Nach dem Abstieg wird es etwas märkischer, Kiefern mischen sich nun unter die Laubbäume längs des Caputher Heuwegs. Sehr versteckt im Wald erinnert ein einsames Holzkreuz an Leutnant Klass, der an dieser Stelle vor fast 200 Jahren von Wilderern erschossen wurde.
Am Ufer des Templiner Sees leuchten die herbstlich gefärbten Bäume im Sonnenlicht noch einmal auf, bevor sich eine dunkle Wolke vor die tiefstehende Sonne schiebt und den Farben ihre Kraft nimmt. Ich folge dem Bahndamm des Berliner Außenrings, der tief in den von ihm zweigeteilten Templiner See hineinragt, und überquere die Havel auf dem Fußweg neben der Bahnbrücke. Bis an den Rand der Potsdamer Innenstadt geht es nun immer auf dem Uferweg am Wasser entlang, vorbei an einem alten Musikpavillon mit Seepanorama, dem Sportpark auf dem Gelände des ehemaligen Luftschiffhafens sowie immer neuen Ausblicken auf den Templiner See und die gegenüberliegende Halbinsel Hermannswerder.