Die Aussicht vom Wietkiekenberg ist sicher der Höhepunkt dieser Wanderung. Kein Baum verstellt den Blick von der Besucherplattform des Feuerbeobachtungsturms, der hier oben steht. Auf der einen Seite liegen die ruhigen Lienewitzseen in den Wäldern bei Michendorf, dem Ausgangspunkt der heutigen Tour. Gegenüber breitet sich der Schwielowsee aus und weit entfernt ist Werder zu sehen, wo es noch hingehen soll.
Nach dem schönen Ausblick wandere ich langsam hinunter nach Ferch. Das Museum der Havelländischen Malerkolonie, untergebracht in einem hübschen Fachwerkhaus im Ortszentrum, zeigt Werke der Künstler, die im 19. Jahrhundert das Dorf und seine reizvolle Umgebung für sich entdeckten. Der Sonnenschein am heutigen Ostermontag hat außer mir noch andere Besucher an den Schwielowsee gelockt, entlang des Uferwegs sind jedenfalls keine freien Bänke mit Seeblick mehr zu finden.
Weiter nördlich Richtung Petzow wird es jedoch bald ruhiger. Die Badewiese im hübschen Lenné-Park ist zu dieser Jahreszeit noch verwaist. Vom Schloss, das vor einigen Jahren saniert wurde und nun Eigentumswohnungen beherbergt, sind es nur ein paar Schritte hinüber zur Anhöhe mit der Petzower Dorfkirche. Eigentlich ist schon geschlossen, aber die freundliche Aufsicht öffnet mir noch einmal die Tür zum Innenraum der Kirche, die von Karl Friedrich Schinkel entworfen wurde.
Weiter geht es nun am Glindower See entlang und auf einem schmalen Pfad um das Rüsternhorn herum zu den Glindower Alpen. Früher wurde hier Ton für die benachbarte Ziegelei abgebaut, woraus eine einzigartige Landschaft mit bewaldeten Hängen, Schluchten und kleinen Gewässern entstanden ist, die heute unter Naturschutz steht. Das letzte Stück des Weges ab der Glindower Kirche zieht sich an den Straßen von Glindow und Werder entlang. Für einen Besuch der Altstadtinsel an der Havel ist leider keine Zeit mehr – dies wird ein anderes Mal nachgeholt!