Der mittlerweile schon zur Tradition gewordene Doberluger Krippenweg ist zwar nicht sehr lang, lässt sich aber bestens mit einem Rundgang durch die Doppelstadt Doberlug-Kirchhain verbinden, die heute gerade einmal neunzig Bahnminuten von Berlin entfernt ist. Wie die Kursächsische Postmeilensäule in Kirchhain verrät, benötigte die Postkutsche für dieselbe Strecke im Jahr 1736 noch einen ganzen Tag. Weitere Sehenswürdigkeiten im nördlichen Ortskern sind das Rathaus am Markt, das Weißgerbermuseum und die Stadtkirche, deren Innenraum mit einem eindrucksvollen Deckengemälde aus dem 18. Jahrhundert überrascht.
Entlang der Kleinen Elster wandere ich weiter in das südlich gelegene Doberlug. Neben dem einstigen Kloster Dobrilugk, von dem heute nur noch das Refektorium (Speisesaal) und die Klosterkirche erhalten sind, erhebt sich strahlend weiß das Schloss Doberlug. Der Ort selbst wurde in der Barockzeit als Planstadt mit der langgestreckten Hauptstraße im Zentrum angelegt. Wie in den vergangenen Jahren sind in der Adventszeit in den Fenstern der angrenzenden Häuser, in Hauseingängen und Vorgärten über fünfzig Krippen zu sehen – mal ganz klassisch in barocker Üppigkeit, mal sehr modern auf die einfachsten Formen reduziert. Wer ganz genau hinschaut, entdeckt neben der kleinsten Krippe des Krippenwegs auch den kleinsten Schwibbogen, der nur wenige Zentimeter groß ist.