Im kleinen Naturhafen von Raddusch scheint Anfang Oktober bereits Winterruhe eingekehrt zu sein, kein einziger der typischen Spreewaldkähne liegt am Ufer. Lediglich ein einsames Kanu ist heute auf dem Wasser der Radduscher Kahnfahrt unterwegs. Entlang einer alten Erlenallee wandere ich stets in Wassernähe bis zur Streusiedlung Kaupen und weiter zur Radduscher Buschmühle. Schöner kann es eigentlich anderswo im Spreewald kaum sein!
Nicht mehr ganz so idyllisch ist es im zweiten Drittel der Wanderung, wo sich ein breiter Schotterweg kilometerweit durch die Landschaft zieht. Links und rechts nur grüne Feuchtwiesen, grüne Bruchwälder, selbst die Fließe sind von einem grünen Teppich aus Wasserlinsen bedeckt. Deutlich abwechslungsreicher verläuft der Weg wieder im letzten Drittel zurück nach Raddusch. Kurz vor dem Naturhafen können sogar noch einige Holzskulpturen bewundert werden, darunter auch der aus Spreewaldsagen bekannte Schlangenkönig.
Einige Informationen über die Natur des Spreewaldes und insbesondere der Moore gibt es auf dem Moorlehrpfad natürlich auch. An manchen Stellen findet sich allerdings nur ein QR-Code, der auf ausführliche Beschreibungen im Internet verweist. So erfährt man z.B. nicht nur etwas über Moore als wasserspeichernde Schwämme und als Lebensraum für tierische und pflanzliche Spezialisten, sondern auch über die negativen wie positiven Eingriffe des Menschen in den letzten Jahrzehnten und Jahrhunderten.