Farbenfrohe Kunst einmal ganz umsonst und frei zugänglich – das dürfte es heute bei meinem Rundgang durch Friedrichshain, Mitte und Kreuzberg reichlich geben. Den Anfang macht natürlich die East Side Gallery am Spreeufer. Auf über 1300 Metern haben internationale Künstler verbliebene Reste der Berliner Mauer bemalt und so die wohl längste Open-Air-Galerie der Welt geschaffen.
Bunt und wild geht es in den Straßen auf der anderen Seite der Spree weiter. Großflächige Wandbilder und kleinere Malereien an manchen Hauswänden finden sich hier ebenso wie Müll, kreuz und quer liegende Leihroller und herrenlose Einkaufswagen. Deutlich aufgeräumter, dafür ohne Kunst, wird es am Märkischen Museum, wo ich wieder auf die Spree und den hübschen Historischen Hafen treffe.
Ein weiteres Zentrum der Street Art ist die Gegend um den kreisrunden Mehringplatz in Kreuzberg. Auf einem Mural spielt ein riesiger Elefant mit einer Weltkugel, während nebenan lachende Gesichter die Wände und Durchgänge eines verwahrlosten Wohnblocks etwas freundlicher erscheinen lassen. Eigentlich muss man nur die Augen offen halten, um überall etwas mehr oder weniger Künstlerisches zu entdecken.
Am Ufer des Landwehrkanals wandere ich langsam zurück zum Ausgangspunkt. Die Sonne meint es gut und hat viele sonnenhungrige Spaziergänger ins Freie gelockt. Auch die Vogelwelt ist in der Luft und auf dem Wasser schon sehr aktiv. Zum Schluss noch ein Stück durch den Wrangelkiez mit weiteren, mehr oder weniger legalen Wandmalereien – gerade im Winter tut so viel Farbe aber überaus gut!