Wie jedes Jahr bietet das Festival of Lights die Gelegenheit zu einer nächtlichen Sightseeing-Tour, die mich diesmal vom Schloss Charlottenburg über die Siegessäule zum Potsdamer Platz und weiter in die Innenstadt zwischen Bebel- und Alexanderplatz führt. Die obligatorischen Fassadenprojektionen mit Fotos und Videos kennt man als Ortsansässiger natürlich schon aus vergangenen Jahren. Umso gespannter bin ich, welche neuen Lichtobjekte und Installationen es diesmal zu sehen gibt.
So bilden überdimensionale Hände vor der Spielbank Berlin ein riesiges Herz, während etwas weiter Schmetterlinge an einem Bauzaun schweben und im Durchgang am Haus Huth Blumen und Tiere unter Schwarzlicht seltsam leuchten. Eine überaus gelungene Videoprojektion verwandelt eine Wasserfontäne im Piano-See in eine bewegte Leinwand. Direkt auf dem Potsdamer Platz verschmelzen sogar die Besucher selbst im Licht einer Bodenprojektion zu einem einzigen Meer aus bunten Ornamenten.
Weiter geht es mit leuchtenden Himmelskörpern vor der Humboldt-Universität und großen Engelsflügeln für ein Erinnerungsfoto neben der Staatsoper. Der Lustgarten vor dem Berliner Dom quillt trotz fortgeschrittener Stunde über vor Menschen, also schnell weiter. Der absolute Höhepunkt dürfte sicherlich auf dem Marx-Engels-Forum zu finden sein, wo künstliche Nebelschwaden von sich langsam bewegenden Lichtstrahlen zu sphärischen Klängen durchschnitten werden. Da würden selbst Marx und Engels nicht schlecht zu staunen.