Den einstigen Namen »Stinkepanke« hat das Flüsschen auf seinem Weg durch den Arbeiterbezirk Wedding zum Glück nicht mehr verdient. Die am Ufer ansässigen Industriebetriebe, die früher ihre Abwässer in die Panke leiteten, beherbergen heute Bildhauerateliers, ein Studio für zeitgenössischen Tanz und das »Kauf dich glücklich«-Outlet. Street Art an Hausfassaden und Kanalwänden fehlt natürlich erwartungsgemäß ebenfalls nicht. Zumindest im Sommer verschwindet auch so mancher Wohlstandsmüll gnädig unter der dichten Vegetation, so dass es sich auf den Uferwegen entlang der durchgängig kanalisierten Panke doch recht angenehm im Grünen spazieren lässt.
Im Südpankepark teilt sich der Fluss in die Nordpanke, die bald darauf in den Nordhafen mündet, und die anfangs unterirdisch verlaufende Südpanke, der ich bis zu ihrer Mündung in die Spree folgen möchte. Der schönste Abschnitt ist hier sicherlich der vor einigen Jahren neu angelegte Grünzug neben der Zentrale des Bundesnachrichtendienstes, wo der Fluss zumindest auf einer Seite aus seinem Kanalbett befreit wurde und ein kleines Biotop entstanden ist. Auf dem nur wochentags zugänglichen Campus der Humboldt-Universität zeigt sich die Südpanke ein letztes Mal. Hier verschwindet sie wieder im Untergrund und mündet schließlich unter den Augen von Bertolt Brecht, dessen Denkmal vor dem Berliner Ensemble steht, fast unbemerkt in die Spree.