Gleich zu drei der sechs Berliner Siedlungen der Moderne, die Ende der 1920er Jahre entstanden und vor wenigen Jahren in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen wurden und, soll die heutige Wanderung führen. Den Anfang macht die Großsiedlung Siemensstadt, die für die Arbeiter der benachbarten Siemenswerke errichtet wurde. Namhafte Architekten wie Walter Gropius und Hans Scharoun entwarfen die Pläne für die Wohnblöcke mit luftigem Grün dazwischen. Einige erhielten sogar Spitznamen, so der »Panzerkreuzer« am Jungfernheideweg und der »Lange Jammer« an der Goebelstraße.
Durch den Jungfernheidepark mit seinem markanten Wasserturm wandere ich zum Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal und weiter durch den Volkspark Rehberge, an den sich das Afrikanische Viertel und das Englische Viertel anschließen. Am Rand des Schillerparks entstand die gleichnamige Siedlung von Bruno Taut. Anders als in der Siemensstadt prägen hier vor allem rötliche Backsteinfassaden das Bild der Wohnblöcke, die sich um große Innenhöfe gruppieren.
Meist abseits der Straßen geht es durch den Schillerpark und am Ufer des Schäfersees in die nicht mehr weit entfernte Weiße Stadt. Der Name ist Programm, denn in der klaren Wintersonne scheinen die Häuser in strahlendem Weiß um die Wette zu leuchten. Nur hier und da setzen farbige Fenster und Türen einige Akzente. Unter dem Brückenhaus der Weißen Stadt hindurch führt mich die Aroser Allee schließlich noch zu einem Gebäude aus längst vergangenen Zeiten: Es ist die kleine Dorfkirche von Alt-Reinickendorf, die schon seit über 500 Jahren mitten auf dem Dorfanger steht.