Landschaftlich reizvoll verspricht die heutige Gruppenwanderung mit Wanderführer Frank Meyer vom Märkischen Wanderbund zu werden. Gleich zu Beginn erwartet die rund 25 Teilnehmer in Kummerdorf der Storkower Kanal. Einst transportierten Schiffe auf ihm begehrtes Baumaterial von den Ziegeleien der Umgebung in das nicht weit entfernte Berlin. Heute lässt es sich auf den Treidelwegen entlang der sehr naturnah wirkenden Ufer hervorragend wandern; nur ab und an kommt noch ein kleines Sportschiff oder Hausboot vorbei.
Nach einem kurzen Abschnitt durch Laubwälder und Kiefernforste erreichen wir übersichtliche Dörfer wie Klein Schauen und Görsdorf-Busch. Leider bieten die umliegenden Wiesen und Weiden nur wenig Schutz vor den ersten Regenwolken, die früher als erwartet eintreffen. Aber dafür sind erprobte Wanderer natürlich immer gerüstet. Einige Zeit später erhebt sich vor uns der Aussichtsturm am Groß Schauener See mit herrlichen Ausblicken auf das sonst eher unzugängliche Gewässer. Pflanzen und Tiere freut es, denn ihnen ist der zu Heinz Sielmanns Naturlandschaften gehörende See vorbehalten.
Über den Naturpfad in einiger Entfernung vom Seeufer geht es weiter zur Fischerei Köllnitz. Neben einer Ausstellung, die über den Naturschutzgebiet informiert, bietet der Hofladen überaus leckere Fischbrötchen an - unbedingt probieren! Gestärkt von der kulinarischen Pause erreichen wir ein letztes Dorf mit dem für Brandenburg untypischen Namen »Philadelphia«. Ansässige Kolonisten wollten im 18. Jahrhundert in die gleichnamige Stadt in Nordamerika auswandern, woraus dann allerdings nichts wurde. Zumindest der neue Ortsname des früheren »Hammelstall« sollte aber an das Ziel der Sehnsüchte erinnern. Kurz vor Storkow zeigt uns Frank noch die Salzwiesen. Aufgrund des hohen Salzgehalts gedeihen hier Pflanzen, die sonst eher in Küstenregionen zu finden sind.