Winterliche Grunewaldwanderung um den Teufelsberg
Drachenberg - Postfenn - Teufelsfenn - Teufelssee - Sandgrube im Jagen 86 - Teufelsberg - Ehemalige Abhörstation - DAV Kletterturm - Drachenberg
- 8,2 km
- S Heerstraße
- S Heerstraße
Mai ist Rhododendronzeit, und da lohnt sich ein Besuch von Berlins Friedhöfen natürlich besonders. Gleich vier ganz unterschiedliche Friedhöfe am Rand des Grunewalds verbindet meine heutige Wanderung, die mit einem Rundgang über den britischen Soldatenfriedhof an der Heerstraße beginnt. Die weiten Rasenflächen mit den gleichförmigen Grabsteinreihen, die nur von Kastanienbäumen aufgelockert werden, erinnern an ähnliche Anlagen in Frankreich. Einzig die jetzt herrlich violett blühenden Rhododendren zu beiden Seiten des Rasenweges am Eingang sorgen für etwas Farbe.
Fast nebenan liegt der Jüdische Friedhof Heerstraße, der nach der Teilung Berlins und den dadurch weit entfernten Friedhöfen im Ostteil nahe dem Scholzplatz neu angelegt wurde. Blumenschmuck ist allerdings die Ausnahme, da man den Verstorbenen nach altem Brauch stattdessen einen kleinen Stein mitbringt. In der Ehrenreihe befindet sich u.a. das Grab des Showmasters Hans Rosenthal, der den Älteren noch durch seine Luftsprünge in der Quizsendung »Dalli Dalli« in Erinnerung sein dürfte. Samstags (Sabbat) ist der Friedhof übrigens geschlossen.
Nun geht es hinein in den Grunewald, wo der Verkehrslärm der Heerstraße schon bald von Vogelgezwitscher abgelöst wird. Schmale Pfade, gesäumt von blühenden Maiglöckchen und frisch entfalteten Farnblättern, führen mich zu einem kleinen Friedhof mitten im Wald. Ursprünglich wurde er für Selbstmörder angelegt, denen noch im 19. Jahrhundert die Bestattung auf konfessionellen Friedhöfen verwehrt wurde. Idyllisch und völlig einsam ist es hier, während ich Reihe für Reihe nach dem Maler Heinrich Linde-Walther suche. Sein Grab finde ich zwar nicht, dafür aber das von Christa Päffgen, die unter dem Künstlernamen Nico und als Sängerin der Band »The Velvet Underground« weltberühmt wurde.
Weiter geht es auf nun deutlich breiteren Wegen vorbei am Naturschutzgebiet Teufelsfenn und am Fuß des Teufelsberges zurück in die Zivilisation. Ein schmaler Waldstreifen ragt über die Heerstraße hinaus und verbindet den Grunewald mit dem Friedhof Heerstraße. Mit dem landschaftlich reizvoll in einer Senke gelegenen Sausuhlensee und der gärtnerisch sehr gepflegten Anlage gehört das Gartendenkmal aus den 1920er Jahren zweifellos zu den schönsten Friedhöfen Berlins. Die Prominentenliste am Eingang ist lang, so haben z.B. der Dichter Joachim Ringelnatz, der Schauspieler Klausjürgen Wussow und der »Berliner Playboy« Rolf Eden hier ihre letzte Ruhe gefunden. Bunt wird es nicht nur durch die überall blühenden Rhododendren, sondern auch durch die gelben Quietscheenten, die fast immer auf dem Grab von Loriot zu finden sind.
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