Um die Rummelsburger Bucht und entlang der Spree zum Plänterwald

Rund um die Rummelsburger Bucht wachsen schon seit einigen Jahren immer neue Wohngebäude aus dem Boden, aber auch Altes hat sich erhalten. So beherbergen die Backsteingebäude der ehemaligen Haftanstalt Rummelsburg statt Gefängniszellen nun moderne Wohnungen. Nach einem kurzen architektonischen Abstecher stehe ich bereits am Ufer des Rummelsburger Sees. Anfangs verläuft der Weg noch hinter kleinen Biotopen etwas vom Wasser entfernt, doch spätestens an der Zillepromenade geht es immer am See entlang. Viele Freizeit- und Hausboote ankern in der Bucht entlang der Paul-und-Paula-Promenade. Vor fünfzig Jahren entstand hier die bekannte Szene aus dem Film »Die Legende von Paul und Paula«, in der das Liebespaar in einem Lastkahn samt Bett vor der Kulisse von Stralau über das Wasser schippert.

Neben den zahlreichen Neubauten erinnern nur wenige alte Gebäude wie ein Palmkernölspeicher an die früheren Industriebetriebe auf der Halbinsel. Dafür geht es jetzt auf dem Uferweg immer am Wasser entlang einmal um Stralau herum, nur an der Dorfkirche muss der Friedhof für kurze Zeit straßenseitig umgangen werden. Über die Brücke neben den Ringbahngleisen wechsele ich auf die südliche Spreeseite, um der breiten Uferpromenade am Treptower Park zu folgen. Viel ist hier nicht los, die Ausflugsschiffe der Weißen Flotte warten im Treptower Hafen auf den Beginn der nächsten Saison. Auch der Biergarten Zenner etwas weiter ist heute laut Tafel am Eingang wegen »schlechten Wetters« geschlossen, obwohl die Sonne bereits den ganzen Tag unablässig scheint und es für Anfang November erstaunlich mild ist.

Von der Insel der Jugend, neben der Liebesinsel und dem Kratzbruch die größte Insel in diesem Bereich der Spree, wandere ich vorbei am Spreepark zum Eierhäuschen. Das einst beliebte Ausflugslokal aus dem 19. Jahrhundert soll nach einer umfassenden Sanierung im nächsten Jahr wieder öffnen. Gegenüber des Plänterwalds säumen nun Industrie- und Gewerbegebäude das für Wanderer unzugängliche Ufer, darunter auch das markante Funkhaus an der Nalepastraße, in dem einst der Rundfunk der DDR beheimatet war. An der Baumschulenstraße endet der aussichtsreiche Weg entlang der Spree. Wer mag, kann mit der ganzjährig verkehrenden Fähre zur anderen Flussseite übersetzen und dort (allerdings abseits der Spree) zur Wuhlheide weiterwandern.

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