Durch das verschneite Isartal von Höllriegelskreuth in die Münchner Innenstadt

Vom Hochufer am westlichen Rand des Isartals bei Höllriegelskreuth bieten sich zwischen verschneiten Bäumen hindurch bereits erste Blicke auf die tief unten fließende Isar und die Grünwalder Brücke. Ich folge dem Weg von Aussicht zu Aussicht ein Stück, um schließlich in Pullach ins Tal hinabzusteigen. Der parallel zur Isar verlaufende Isarwerkkanal leitet hier das Flusswasser zu mehreren Wasserkraftwerken. Ein asphaltierter Fahrweg läuft am Kanal entlang, schöner wandert es sich aber auf den schmalen Pfaden, die leicht auf und ab durch den urigen Hangwald im Isartal verlaufen.

An der Großhesseloher Eisenbahnbrücke ist es Zeit für einen kurzen Wechsel an die Isar, die breiter und gemächlicher durch das Tal fließt. Die Bronzeskulptur eines Isarflößers und der Flößerheilige St. Nepomuk erinnern am Hinterbrühler See an die Zeit, als Waren per Floß über Loisach und Isar nach München transportiert wurden. Auch heute noch sind in den Sommermonaten große Flöße auf der Isar unterwegs, allerdings zumeist nur zur Gaudi der Fahrgäste bei Live-Musik. Über den Marienklausensteg wechsele ich an das östliche Isarufer und folge dem Uferweg neben dem Tierpark Hellabrunn. Die breiten Kiesbänke am Fluss sind unter einer weißen Schneedecke verschwunden und statt Badenden halten sich hier nun unzählige Schwäne, Gänse und Enten auf, die wenig scheu auf menschliche Futterspender warten.

Hinter der Braunauer Eisenbahnbrücke führt der kanalisierte Westermühlbach vom Isartal weg zum Alten Südfriedhof am Rand der Münchner Innenstadt. Zahlreiche Persönlichkeiten haben hier ihre letzte Ruhestätte gefunden, darunter Leo von Klenze, Architekt vieler Prachtbauten, und der Maler Carl Spitzweg. Zwischen Sendlinger Tor und Marienplatz darf ein kurzer Blick in die reich verzierte Asamkirche nicht fehlen, bevor es weiter zur mittelalterlichen Frauenkirche geht. Vergleichsweise schlicht aber trotzdem sehr imposant ist das Innere, in dem sich gerade die Dommusiker für das abendliche Konzert mit dem Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach vorbereiten.