Isar en miniature: Entlang der Würm durch München

Zugegeben, so bekannt wie ihre große Schwester Isar ist sie nicht, und besonders klangvoll ist ihr Name auch nicht gerade. Wer möchte schon gerne »Würm« heißen? Seinen Ursprung hat der Fluss im Starnberger See (der früher »Würmsee« genannt wurde), von wo aus er nach Norden strebt und dabei auch die westlichen Stadtteile Münchens durchfließt.

Allein bin ich heute auf meiner kleinen Flusswanderung nicht, denn wie an der Isar sind auch hier am Sonntagvormittag viele Spaziergänger, Radfahrer, Jogger und Hundebesitzer unterwegs. Aber es ist ja wirklich hübsch hier. Auf den Grünflächen am Ufer hat der Frühling in Form von Lerchensporn, Veilchen und Bärlauch bereits Einzug gehalten. Rasant fließt das Wasser nordwärts, es rauscht und plätschert, und zwei Enten müssen sich reichlich anstrengen, um gegen die Strömung anzukommen.

Auch sonst gibt es einiges zu entdecken: ehemalige Wassermühlen, stattliche bayerische Gasthöfe (natürlich in weiß-blau), den barocken Zwiebelturm der Obermenziger Kirche St. Georg und das von der Würm umflossene Schloss Blutenburg mit Ursprüngen im 13. Jahrhundert. Jenseits des Tunnels unter den Bahngleisen in Pasing wechseln sich urbanere Abschnitte mit viel Grün wie im weitläufigen Pasinger Stadtpark ab. Blaue Sternhyazinthen und gelbe Schlüsselblumen lachen mich vom Waldboden an. In Planegg mehren sich die Abschnitte an Straßen, doch bieten sich auch hier immer wieder schöne Ausblicke und romantische Abstecher an das Ufer der Würm.