In Oberstdorf, laut Eigenwerbung »das Oberste im Allgäu«, endet die Bahnstrecke von Kempten, und allein die Ausblicke während der Zugfahrt hierher können begeistern. Fast wie im Bilderbuch ziehen grüne Wiesen, hübsche Dörfer und eindrucksvolle Bergketten am Fenster vorbei. Die Märzsonne wärmt schon kräftig, als ich quer durch den Wintersportort zum Ufer der Trettach wandere.
Das Rauschen des glasklaren Wassers wird für die nächsten Stunden mein ständiger Begleiter sein. Am Illerursprung rauscht es noch kräftiger, denn hier vereint sich die Trettach mit der Stillach und der Breitach zur Iller. Es lohnt sich, ab und an stehen zu bleiben und einen Blick zurück auf die imposante Bergkulisse der schneebedeckten Zweitausender zu werfen. Im Tal hingegen ist mit weit geöffneten Buschwindröschen, blühenden Primeln und zwitschernden Vögeln bereits der Frühling eingekehrt.
Stetig und kaum merklich geht es bergab, so dass diese aussichtsreiche Wanderung auf den breiten Deichen entlang der Iller auch bestens für absolute Flachlandtiroler geeignet ist. Als die Berge allmählich immer flacher und flacher werden, verlasse ich schließlich das Flussufer und unternehme noch einen kurzen Abstecher ins Zentrum von Sonthofen. Auch hier gibt es einen kleinen Superlativ, denn diese südlichste Stadt Deutschlands bildet den Abschluss dieser schönen Wanderung.