Bereits kurz nach dem Start der Wanderung in Farchant ist der höchste Berg Deutschlands nicht zu übersehen: Klar, deutlich und ganz ohne Wolken zeichnet sich das Zugspitzmassiv in der Ferne über dem bläulichen Wasser der Loisach ab. Während es dort oben mit zwei Grad schon recht frisch ist, herrscht im Tal noch bestes T-Shirt-Wetter. Eine Weile folge ich der Loisach und dem später abzweigenden Lahnenwiesgraben, bevor am Waldrand zunächst ein Fahrweg und später ein steiler Pfad hinauf zur mittelalterlichen Burgruine Werdenfels führt. Ihr verdankt der gesamte Landstrich, das Werdenfelser Land, seinen Namen.
Nach einem Abstecher zum Pflegersee vor der nicht minder eindrucksvollen Kulisse des Ammergebirges geht es gemütlich weiter, denn von nun an schlängelt sich der Kramerplateauweg ohne nennenswerte Steigungen immer am Hang entlang. Neben waldreichen Abschnitten gibt es immer wieder Aussichtspunkte mit fantastischen Blicken auf Garmisch-Partenkirchen, das Wettersteingebirge, die markante Alpspitze und natürlich die nebenan aufragende Zugspitze.
Am westlichen Ende des Kramerplateauweges steige ich hinab zur Felswand des Herrgottschrofen, wo mir die Loisach ein zweites Mal begegnet. Auf dem letzten Stück der Wanderung rückt die Zugspitze immer näher, und schließlich eröffnet sich im Zugspitzdorf Grainau ein wahres bayerisches Bilderbuchpanorama mit alpenländischen Häusern, einer barocken Kirche und den hoch aufragenden Bergen. Die Züge der Bayerischen Zugspitzbahn können mit dem Deutschland-Ticket zwischen Grainau und Garmisch-Partenkirchen übrigens kostenfrei genutzt werden.